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Klimapartnerschaft Neumarkt - Drakenstein

 

Gemeinsam für eine global nachhaltige Entwicklung - 8 Jahre partnerschaftliche Zusammenarbeit

 

Anlässlich des Jubiläums "10 Jahre Klimapartnerschaften" hat die Stadt Neumarkt i.d.OPf. ein kleines Video zur Klimapartnerschaft mit Drakenstein in Südafrika zusammengestellt. Insgesamt gibt es 70 Klimapartnerschaften zwischen deutschen Kommunen mit jeweiligen "Südpartnern" in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die ersten wurden 2011 gegründet - die Stadt Neumarkt ist im Jahre 2013 Teil dieses internationalen Netzwerkes geworden. Hier geht es zu weiteren Informationen bzgl. des Programms "Klimapartnerschaften".

Das Video über die "Nachhaltigkeitspartnerschaft" zwischen Neumarkt und Drakenstein kann hier aufgerufen werden:

Startbild zum Video

 

Hintergrund zur Nachhaltigkeitspartnerschaft mit Drakenstein:

Verankert ist die Partnerschaft mit Drakenstein im Handlungsfeld „Entwicklungszusammenarbeit“ in der Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie, die im November 2018 vom Stadtrat einstimmig verabschiedet wurde. Mit Hilfe der Förderung durch Engagement Global im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums konnten bisher insgesamt rund 700.000 Euro Fördermittel für Nachhaltigkeitsprojekte akquiriert werden. Inhaltlich geht es um Renaturierungsprojekte am Berg River, die Umwandlung eines bestehenden Parks zu einem „Klimapark“ sowie Maßnahmen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Darüber hinaus werden im Rahmen dieser Projekte Menschen aus benachteiligten Communities unterstützt, indem sie für bestimmte Pflegearbeiten ausgebildet und angestellt werden.

Im September 2019 fand zudem eine Experten-Delegationsreise zum Thema Abfallmanagement statt. Die neunköpfige Delegation besuchte sowohl Einrichtungen der Abfallwirtschaft in Neumarkt als auch an verschiedenen Orten in Bayern. Hinzu kam auch ein Besuch im Bayerischen Umweltministerium nach Einladung durch Staatsminister Thorsten Glauber, denn die Klimapartnerschaft zwischen Neumarkt und Drakenstein ist eingebettet in die offizielle Partnerschaft zwischen dem Freistaat Bayern und der Westkap Provinz in Südafrika.

Als Kooperationspartner der Stadt Nürnberg hat sich die Stadt Neumarkt zudem an der Ausrichtung einer von Engagement Global geförderten SDG-Konferenz (Sustainable Development Goals) mit dem Titel „Sechs afrikanische Kommunen und die Metropolregion Nürnberg“ beteiligt. Die Ausrichtung dieser zweitägigen internationalen Konferenz mit den afrikanischen Partnerkommunen fand am 7. und 8. November 2019 in Nürnberg mit insgesamt rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Daraus entwickelt hat sich ein Arbeitskreis „Kommunale Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika in der Metropolregion Nürnberg“, der sich in einem „Follow up“ Prozess vorgenommen hat, den Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter zu führen, auszubauen und zu verstetigen.

Ein für Neumarkt und Drakenstein gleichermaßen wichtiges Handlungsfeld ist der Faire Handel. Wir sind ja bereits seit 2009 Fairtrade Stadt und auch amtierende Hauptstadt des Fairen Handels. Deshalb war das Thema „Fairtrade“ in unseren Gesprächen mit Drakenstein immer im Fokus, insbesondere auch deshalb, weil in Südafrika auch viele Fairtrade Produkte hergestellt werden. Wir wollten deshalb innerhalb unserer Partnerschaft auch ein „Partnerschaftsprodukt“ entwickeln. Naheliegend war, da Drakenstein in der Weinregion liegt, dass wir uns Weingüter vor Ort anschauen und da wurden wir mit Bosman Adama schnell fündig. Dieses Weingut produziert schon viele Jahre erstklassige Fair Trade zertifizierte Weine, so dass wir uns entschieden, mit Bosman zusammen ein erstes „Partnerschaftsprodukt“ zu vermarkten. Daraus hat sich dann weiterhin die Initiative Drakensteins entwickelt, die erste Fairtrade Stadt in Südafrika zu werden.

Über die geförderte Projektarbeit hinaus ist es gelungen, über die GiZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) die Stelle einer sogenannten „Integrierten Fachkraft für Umweltmanagement“ in der Stadtverwaltung von Drakenstein einzurichten. In Kürze soll diese Fachkraft, zunächst für den Zeitraum von 2 Jahren, im Einsatz sein und die Nachhaltigkeitspartnerschaft zwischen Neumarkt und Drakenstein tatkräftig vor Ort unterstützen.

Basis unserer aktuellen Zusammenarbeit ist der zwischen Neumarkt und Drakenstein im November 2019 vereinbarte 10-Punkte Plan, in dem die konkreten Vorhaben für 2020 und 2021 festgehalten wurden. Einige dieser Maßnahmen sind bereits in der Umsetzung bzw. werden fortgesetzt, für andere Projekte sind noch Vorbereitungen zu treffen. Trotz oder gerade wegen Corona werden die laufenden Projekte im Jahr 2021 so weit wie möglich weitergeführt, denn jetzt ist es besonders wichtig, dass neue Perspektiven für die Menschen vor Ort aufgezeigt werden.

 

Conrad Poole schreibt ins Goldene Buch
- Neumarkt und Drakenstein entwickeln 10-Punkte Plan

Eine fünfköpfige Delegation aus Drakenstein in Südafrika besuchte im Rahmen einer internationalen Agenda 2030-Konferenz im November 2019 in Nürnberg auch ihre Partnerstadt Neumarkt. Bürgermeister Conrad Poole trug Conrad Poole schreibt ins Goldene Buch© Dr. Franz Janka, Stadt Neumarkt i.d.OPf.sich bei dieser Gelegenheit auch in das Goldene Buch der Stadt ein. Vorangegangen waren 3 Konferenztage in Nürnberg mit anschließendem Arbeitsprogramm in Neumarkt. Hierbei wurde ein 10-Punkte Plan mit konkreten Vorhaben für die nächsten 2 Jahre erarbeitet. Einige dieser Maßnahmen sind bereits in der Umsetzung und werden fortgesetzt, für andere Projekte sind noch Förderanträge auf den Weg zu bringen.

Zu diesem 10-Punkte Plan gehören u.a. Renaturierungsmaßnahmen am Berg River und die Aufwertung der wichtigsten Grünfläche in Drakenstein, die Entsendung von Experten zum Thema Abfallmanagement, die Kooperation mit der Bookbridge zur beruflichen Unterstützung von Menschen im ländlichen Raum sowie ein Engagement von jungen Menschen in sozialen Einrichtungen im Rahmen des weltwärts Programms.

Die Partnerschaft mit Drakenstein mit dem Schwerpunkt der nachhaltigen Entwicklung wurde vor knapp 6 Jahren begründet und zuletzt in der durch den Stadtrat einstimmig beschlossenen Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie im Rahmen des Handlungsfeldes kommunale Entwicklungszusammenarbeit verankert. Einer der wichtigen Kooperationspartner im Rahmen der Partnerschaft mit Drakenstein ist die Technische Hochschule Nürnberg, die ihre Expertise einbringt.

Zuvor war die Stadt Neumarkt vom 6. bis 8. November Kooperationspartner der Stadt Nürnberg im Rahmen der Konferenz „Agenda 2030 – Sechs afrikanische Kommunen und die Europäische Metropolregion Nürnberg“. Gemeinsam mit zwei weiteren Städten der Metropolregion, Fürth und Schwabach, sowie den jeweiligen afrikanischen Partnerstädten wurden Erfahrungen ausgetauscht und neue Projekte auf den Gebieten Energie, Bildung, Abfallmanagement, Konsum und Fairer Handel entwickelt.

Sowohl die Agenda 2030 Konferenz in Nürnberg als auch der Delegationsbesuch in Neumarkt sowie einige der Projekte werden durch Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen drückt die Überzeugung aus, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Zu den wichtigsten Akteuren dabei gehören die Kommunen. Deshalb werden Städtepartnerschaften zu Nachhaltigkeitsthemen gezielt gefördert.

Foto: Eintrag ins Goldene Buch durch Bürgermeister Conrad Poole, auf dem Foto links daneben Oberbürgermeister Thomas Thumann und Gemeinderätin Rita Andreas (links) und Abteilungsleiterin Lauren Waring (rechts). Hintere Reihe (von links nach rechts): Amtsleiter für Nachhaltigkeitsförderung Ralf Mützel, Umweltmanagerin Cindy Winter, Stadträtin Ruth Dorner, Stadtrat Rainer Hortolani, Gemeinderat Reinhardt van Nieuwenhuyzen und Klimaschutzmanager Hidir Altinok.

Neumarkt hat einen Nachhaltigkeitsstadtplan - Südafrikaner und Neumarkter stellten ihr gemeinsames Projekt vor

Oberbürgermeister Thomas Thumann informierte sich im Bürgerhaus über das ASA-Projekt, in dessen Rahmen ein Nachhaltigkeitsstadtplan und ein Klimaparcours entstehen (von links nach rechts: Carina Mitterhofer, Shaun Reece, Oberbürgermeister Thomas Thumann, Lena Gruber und Margaou Prins).Die beiden Studentinnen Carina Mitterhofer und Lena Gruber aus dem Landkreis Neumarkt arbeiteten seit Anfang April 2016 mit Margaou Prins und Shaun Reece aus der Gemeindeverwaltung Drakenstein in Südafrika in einem Projektteam zusammen. Ziel war die Erstellung eines "Nachhaltigkeitsstadtplans" für Neumarkt und Drakenstein. Darin sollten Standorte, Projekte und Akteure der Nachhaltigkeit in beiden Kommunen in einer Übersicht aufgezeigt und sichtbar gemacht werden, um die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren. Zudem entwickelte das Projektteam das Konzept für einen "Klimaparcours" mit Beispielen aus beiden Kommunen, der in Schulen zum Einsatz kommen wird, um Kindern und Jugendlichen Klimawandel und Klimaschutz zu vermitteln. Unterstützt wurden die vier jungen Leute durch das Amt für Nachhaltigkeitsförderung bei der Stadt Neumarkt. Bei einer öffentlichen Veranstaltung im Juni 2016 im Bürgerhaus wurden die Zwischenergebnisse des Projektes präsentiert.

Die Veranstaltung diente auch dazu, weitere "Akteure der Nachhaltigkeit" zu erreichen, denn der "Nachhaltigkeitsstadtplan" ist nichts Statisches, sondern soll fortlaufend ergänzt werden. Um sich einen Überblick zu verschaffen, hatten die vier jungen Leute in den letzten Wochen zahlreiche Interviews mit "Akteuren der Nachhaltigkeit" in Neumarkt geführt. Es wurden Firmen, Vereine, Schulen oder kommunale Einrichtungen besucht und Interviews geführt, die in Bild und Ton festgehalten wurden. Dabei ging es um das Engagement der Neumarkterinnen und Neumarkter für eine nachhaltige Entwicklung und um zahlreiche Beispiele, wie diese umgesetzt wird. Die Themenpalette ist sehr breit und reicht vom bürgerschaftlichen und sozialen Engagement über Klima- und Umweltschutz bis hin zum Fairen Handel.

Nach Beendigung der "Nordphase" des Projektes Anfang Juli wird das Team im Anschluss bis Anfang Oktober innerhalb der "Südphase" in Südafrika zusammen arbeiten und eine "Nachhaltigkeitslandkarte" für die Gemeinde Drakenstein in der Provinz Westkap erstellen. Das Projekt wird durch das ASA-Kommunal-Programm der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Die Idee zu diesem Projekt wurde im Rahmen der kommunalen Klimapartnerschaft zwischen Neumarkt und Drakenstein entwickelt und in das gemeinsame Handlungsprogramm mit aufgenommen. Das ASA-Programm gibt es schon seit mehr als 50 Jahren. Damals stand die Abkürzung ASA für "Arbeits- und Studienaufenthalte". Heute ist die Abkürzung ASA zum Markennamen geworden und geht weit über die ursprüngliche Bedeutung hinaus. Ziel des ASA-Programms ist es, jungen Menschen Handlungs- und Gestaltungskompetenzen zu vermitteln, damit sie langfristig und wirksam in allen gesellschaftlichen Bereichen Verantwortung für eine global nachhaltige Entwicklung übernehmen.

Update: Den Nachhaltigkeitsstadtplan und den dazugehörigen Blog finden Sie hier.

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Bürgermeisterin von Drakenstein erstmals in Neumarkt

OB Thumann begrüßte Bürgermeisterin van Deventer im RathausIm Oktober 2015 hatte die Stadt Neumarkt wieder Besuch aus der südafrikanischen Gemeinde Drakenstein in der Provinz Westkap. Zur südafrikanischen Delegation gehörten dieses Mal Bürgermeisterin Gesie van Deventer, der Chef der Verwaltung Johann Mettler sowie der Abteilungsleiter für Stadtplanung und ökonomische Entwicklung Ashraf Adam. Für Bürgermeisterin van Deventer war es der erste Neumarktbesuch. Insgesamt waren schon zum dritten Mal Gäste aus Südafrika im Rahmen der "Klimapartnerschaft" in Neumarkt, die im März 2014 zwischen Neumarkt und Drakenstein begründet worden war. Der Besuch in Neumarkt fand im Anschluss an die internationale Konferenz zum Projekt Klimapartnerschaft statt. Bei einer mehrtätigen Konferenz hatten sich alle beteiligten 10 Klimapartnerschaften, d.h. insgesamt 20 Städte der 3. Projektphase in München getroffen und ihre Handlungsprogramme vorgestellt. Neben Neumarkt und Drakenstein ist z.B. auch die Landeshauptstadt München mit Kapstadt in Südafrika eine Klimapartnerschaft eingegangen. Neumarkt und Drakenstein präsentierten in München nun das gemeinsame Handlungsprogramm für Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit. Die Schwerpunkte der gemeinsamen geplanten Projektarbeit umfassen die Themengebiete Bildung für nachhaltige Entwicklung, Armutsbekämpfung und Steigerung der Lebensqualität durch den Fairen Handel, Renaturierung und Qualitätsverbesserung des Flusses Berg River im Gemeindegebiet Drakenstein, Fachaustausch zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, berufliche Bildung von jungen Menschen sowie freiwilliges Engagement in sozialen Projekten.

Bürgermeisterin Gesie van Deventer und Oberbürgermeister Thomas Thumann bei der Vertragsunterzeichnung; hintere Reihe von links: Stadträtin und Klimaschutzreferentin Ruth Dorner, Ralf Mützel, Johann Mettler und Ashraf Adam, Fotos: Franz JankaWährend des Aufenthaltes in Neumarkt gab es Fachgespräche mit kommunalen Ämtern und weiteren Einrichtungen zu den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung, Ökologischer Landbau, Fairer Handel und soziales Engagement. Ziel dabei war zum einen der Austausch untereinander, zum anderen das Ausloten von weiteren Anknüpfungspunkten für die Projektarbeit. Zudem wurden ausgewählte Nachhaltigkeitsinitiativen besucht. Eine der ersten gemeinsamen Maßnahmen wird ein Austauschprojekt im Rahmen des ASA-Programms im Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung" sein, das mit je zwei jungen Menschen aus Neumarkt und Drakenstein für 2016 geplant ist.
Das Projekt "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchführt. Ziel ist es, dass bis Ende 2015 insgesamt 50 deutsche Kommunen mit ihren Partnern im Globalen Süden gemeinsame Handlungsprogramme zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung entwickeln. Aktuell zählt das Projekt bereits 40 Klimapartnerschaften, darunter auch die zwischen Neumarkt i.d.OPf. in Bayern und Drakenstein in der südafrikanischen Provinz Westkap.

Ansprechpartner für die Projektpartnerschaft zwischen Neumarkt und Drakenstein: Stadt Neumarkt i.d.OPf., Amt für Nachhaltigkeitsförderung, Ralf Mützel, Tel. (09181)255-2608, E-Mail: ralf.muetzel@neumarkt.de

Weitere Informationen im Internet unter: www.service-eine-welt.de/klimapartnerschaften/klimapartnerschaften-start.html

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Positives Fazit des Delegationsbesuchs aus Drakenstein - Vielfältiges Programm und konkrete Projekte

Philipp Schmitz (rechts) führt den Gästen aus Südafrika das „Solar-Velo-Taxi“ vor, das Schülerinnen und Schüler an der Weinberger Mittelschule im Rahmen eines von der Stadt Neumarkt geförderten Projektes entwickelt haben.Die Delegationsreise im Rahmen des Projektes "50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" im Juli 2015 wurde mit einem positiven beendet. Der stellvertretende Bürgermeister Conrad Poole und sein Stadtratskollege Dr. Lourens Du Toit hatten ein ausgiebiges Programm in Neumarkt, bei dem es insbesondere darum ging, Projekte und Maßnahmen zu benennen, die in das Aktionsprogramm der Projektpartnerschaft zwischen Drakenstein und Neumarkt einfließen und im Oktober in München bei der Veranstaltung von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums präsentiert werden. Die Liste möglicher Projekte ist lang, allerdings werden sich die Partner zunächst auf einige kurz- bis mittelfristig umsetzbare Maßnahmen konzentrieren und versuchen, hierfür Fördergelder, u.a. vom Bundesentwicklungsministerium, zu erhalten.

Armutsbekämpfung durch Fairen Handel und Jugendaustausch

Ein erstes Projekt thematisiert die Armutsbekämpfung in Drakenstein. Produkte wie Kunsthandwerk und Wein aus Fairem Handel tragen dazu bei, dass neue Perspektiven für benachteiligte Menschen geschaffen werden. Seit kurzem vertreibt der Eine Welt Laden Neumarkt bereits Produkte der ENZA-Initiative "Empowering Woman" im Township Mbekweni. In einem zweiten Projekt ist für 2016 geplant, dass je zwei junge Menschen aus Drakenstein und Neumarkt über einen Zeitraum von 6 Monaten Fotos machen und Interviews zum Thema Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt führen und schließlich ihre Ergebnisse in beiden Kommunen präsentieren.

Lebensader Bergriver - Flußrenaturierung

Ein drittes Projekt ist die geplante Renaturierung des Bergrivers, der als zentrale Lebensader von Drakenstein gilt, denn die Wein- und Obstfarmen, die von dessen Wasser abhängig sind, stellen über ein Drittel der Arbeitsplätze. Am Ufer des Bergrivers werden eingeschleppte, standortfremde Pflanzen beseitigt und durch natürliche Vegetation ersetzt. Darüber hinaus sind langfristig die Errichtung von Reinigungsbecken an den Zuflüssen geplant, um das Abwasser aus den sogenannten informellen Siedlungen, die meist aus Wellblechhütten ohne sanitäre Einrichtungen bestehen, zu säubern. Ziel insgesamt ist die Stabilisierung des Ökosystems, die Verhinderung bzw. Abschwächung von Überflutungen durch standortgerechte Vegetation sowie die Steigerung der Versorgungssicherheit der Landwirtschaft mit sauberem Wasser.

„Theo Betz Schule“: Dr. Lourens Du Toit, Schulleiter Michael Rüttinger, Stellvertr. Bürgermeister Conrad Poole und Projektleiterin Sabine May-Lazarus tauschten sich über verschiedene Umweltprojekte aus und konnten bei der Gelegenheit der Theatergruppe der Ganztagesklassen bei den Proben lauschen.Arbeitssitzungen und Exkursionen zum Thema Nachhaltigkeit

Neben den Arbeitssitzungen für die Entwicklung der Projekte für das Aktionsprogramm war während des Aufenthaltes der Südafrikaner in Neumarkt auch ein Exkursionsprogramm geboten. Neben dem Besuch des Zweckverbandes Müllverbrennung Schwandorf am 2. Juli und der Klimaschutzkonferenz der Metropolregion Nürnberg am 3. Juli wurden auch mehrere Fachgespräche zu den Themen Energie, Wasser und ökologischer Landbau, aber auch zu Tourismus, Stadtmarketing und Bildung geführt. Zudem wurden mehrere Einrichtungen in der Stadt Neumarkt besucht, u.a. die Theo-Betz-Schule, die Mittelschule Weinbergerstraße, das G6 und der Eine Welt Laden. Insbesondere das Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung" konnte anhand von Projekten an der Theo-Betz-Schule und der Mittelschule Weinbergerstraße erläutert werden. Bei einem öffentlichen Präsentationsabend im Bürgerhaus lernten zudem die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger die Projektpartnerschaft zwischen Neumarkt und Drakenstein näher kennen.

Positives Fazit

Insgesamt wurde nach einer Woche ein positives Fazit des Delegationsbesuchs gezogen. Die Gäste reisen mit vielen Eindrücken, Anregungen und vor allem konkreten Ansatzpunkten für gemeinsame Projekte zurück in die Heimat. Als nächster Schritt ist ein erneutes Treffen im Oktober vorgesehen, bei dem in München das Aktionsprogramm mit den bis dahin ausgewählten Projekten präsentiert wird. Bei dieser Konferenz, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt wird, treffen sich im Übrigen weitere 18 deutsche und afrikanische Städte, die genau wie Neumarkt und Drakenstein Projekte für Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit gemeinsam entwickeln.

Zuletzt wurde beim internationalen Tag der Klimaschutzkonferenz der Metropolregion Nürnberg am 3. Juli die große Bedeutung von internationalen Partnerschaften im Bereich der Klima- und Nachhaltigkeitsthematik hervorgehoben. Gerade die enge Zusammenarbeit auf der lokalen Ebene mit den verschiedenen Akteuren trägt schneller Früchte als die zähen Klimaverhandlungen auf der globalen Ebene.


Weitere Informationen:
Ralf Mützel, Stadt Neumarkt i.d.OPf., Amt für Nachhaltigkeitsförderung
Bürgerhaus Stadt Neumarkt i.d.OPf., Rathaus IV
Fischergasse 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf.
Tel. 09181/255-2608
Fax 09181/255-2619
ralf.muetzel@neumarkt.de

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Südafrikanische Delegation zu Gast in Neumarkt - Projektpartnerschaft mit Drakenstein geht in die nächste Runde

Südafrikanische Delegation zu Gast in NeumarktZwischen 26. Juni bis zum 4. Juli 2015 hatte die Stadt Neumarkt wieder Besuch aus der südafrikanischen Gemeinde Drakenstein in der Provinz Westkap. Dies war der zweite Besuch im Rahmen des Projektes "Klimapartnerschaft", die im März 2014 begründet wurde. Neumarkt und Drakenstein sind eine 18 monatige Projektpartnerschaft eingegangen, mit dem Ziel, ein gemeinsames Handlungsprogramm für Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit zu erstellen. Das Projekt wird von der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH durchgeführt und vom Bundesentwicklungsministerium finanziell gefördert. Zur südafrikanischen Delegation gehörten Bürgermeister Conrad Poole, Stadtrat und Umweltschutzreferent Dr. Lourens Du Toit sowie der Abteilungsleiter für Stadtplanung und ökonomische Entwicklung Ashraf Adam.

Fachgespräche und Fachexkursionen:

Während des Aufenthaltes in Neumarkt gab es zahlreiche Fachgespräche mit kommunalen Ämtern und weiteren Einrichtungen zu den Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Fairer Handel und soziales Engagement, Stadtmarketing und Tourismus sowie Jugendaustausch und berufliche Förderung sowie ökologische Landwirtschaft. Ziel dabei war zum einen der Austausch untereinander, zum anderen das Ausloten von Anknüpfungspunkten für die Projektarbeit. Darüber hinaus gab es auch Fachexkursionen wie z.B. zum Zweckverband Müllverbrennung Schwandorf oder auch zur Klimaschutzkonferenz der Metropolregion Nürnberg.

Südafrika-Pavillon beim Eine Welt Festival und Bilderschau im Bürgerhaus:

Der Besuch der Südafrikaner wurde auch genutzt, um die Partnergemeinde Drakenstein und die Westkap Provinz sowie die Hintergründe der Projektpartnerschaft einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Rahmen des Eine Welt Festivals im Juni 2015 gab es dazu einen eigenen "Südafrika-Pavillon" im LGS-Gelände, an dem auch Fairtrade Wein aus Südafrika ausgeschenkt wird. Weiterhin gab es im Bürgerhaus in der Fischergasse 1 eine Bilderreise ins Westkap und nach Drakenstein.

Handlungsprogramm wurde bis Oktober 2015 erstellt:

Der wichtigste Aspekt des Delegationsbesuchs war die Erstellung des gemeinsamen Handlungsprogramms, das bis Mitte Oktober fertig gestellt werden musste. Danach gab es in München eine internationale Abschlusskonferenz zur 3. Phase des Projektes "Klimapartnerschaften", bei dem die Handlungsprogramme der insgesamt 10 Projektpartnerschaften der 3. Phase vorgestellt wurden. Als eine der ersten Maßnahmen wurde u.a. ein Austauschprojekt im Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung" vorgestellt, das mit je zwei jungen Menschen aus Neumarkt und Drakenstein für 2016 geplant ist.

Das Projekt "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchführt. Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2015 insgesamt 50 deutsche Kommunen mit ihren Partnern im Globalen Süden gemeinsame Handlungsprogramme zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung entwickeln. Aktuell zählt das Projekt bereits 43 Klimapartnerschaften, darunter auch die zwischen Neumarkt i.d.OPf. in Bayern und Drakenstein in der südafrikanischen Provinz Westkap.
Weitere Informationen und Kontakte bzgl. der Projektpartnerschaft Neumarkt-Drakenstein: Stadt Neumarkt, Amt für Nachhaltigkeitsförderung, Herr Ralf Mützel, Tel. (09181)255-2608, E-Mail: ralf.muetzel@neumarkt.de
Weitere Informationen im Internet: www.service-eine-welt.de/klimapartnerschaften/klimapartnerschaften-projektbeschreibung.html

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Klimapartnerschaft Neumarkt - Drakenstein

Im Rahmen der Klimapartnerschaft gibt es einen fachlichen Austausch zu Infrastruktureinrichtungen (wie hier auf dem Bild die Kläranlage in Wellington, einem Ortsteil von Drakenstein).Die Stadt Neumarkt i.d.OPf. und die Drakenstein Municipality in Südafrika beteiligen sich am Projekt „50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“, gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Bis Ende 2015 wurde ein gemeinsames Handlungsprogramm zu Klimaschutz und Klimaanpassung erarbeitet. Bei insgesamt drei Treffen wurden Informationen ausgetauscht, Kontakte geknüpft und erste Projektideen gesammelt.

Als erste Maßnahme wird beabsichtigt, sich am ASA-Programm zu beteiligen. Damit kann ein vierköpfiges „Klimateam“ aktiv werden. Je zwei junge Menschen aus Drakenstein und Neumarkt erstellen eine Dokumentation zu den Nachhaltigkeitsthemen und -akteuren in beiden Kommunen. Hierzu fertigt das Klimateam Porträts an und macht Interviews, um dem Klimaschutz sowie anderen Nachhaltigkeitsthemen ein Gesicht zu geben!

Eine zweite konkrete Maßnahme ist im Bereich Fairer Handel geplant. In einer Werkstatt im Township Mbekweni, das zu Drakenstein gehört, ist die gemeinnützige Initiative „ENZA Empowering Women“ engagiert. Benachteiligte und verarmte Frauen erhalten hier eine Chance auf Ausbildung und berufliches Training. Sie stellen Designerprodukte wie Taschen, Geldbörsen, Schürzen, Untersetzer, T-Shirts, Pyjamas und Schmuck her. Durch deren Verkauf erhalten die Frauen ein Einkommen und damit die Chance, auf eigenen Beinen zu stehen. Der Neumarkter Eine Welt Laden hat Kontakt zu ENZA hergestellt und möchte Produkte aus dem Projekt in sein Sortiment aufnehmen.

Als dritte konkrete Maßnahme wird eine Bildungsreise nach Drakenstein angestrebt. Dabei sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl die touristisch attraktiven Highlights um Kapstadt erleben, als auch Details zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten in Drakenstein anhand von Exkursionen erfahren.

Zwischen Juni und September 2015 wird das sogenannte „Joint Action Programme“, ein Aktionsplan zur Umsetzung nachhaltiger Projekte, erarbeitet, in dem alle Maßnahmen enthalten sein sollen, die sich beide Kommunen zukünftig vornehmen.

Ein Schlüsselprojekt dabei könnte der sogenannte "Bergriver Improvement Plan" sein. Mit dem Bergriver haben die Drakensteiner eine „Lebensader“, die durch das gesamte Gemeindegebiet fließt. Diesen Fluss und das angrenzende Land gilt es zu schützen und zu entwickeln, um insbesondere die Wasserqualität zu erhöhen, die angrenzende Parkanlage aufzuwerten und damit die Bedeutung des Flusses für die Bevölkerung bewusst zu machen und dieses Gebiet auch für die Naherholung nutzen zu können.

 

Weitere Informationen zum Projekt Klimapartnerschaft gibt es hier!

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Neumarkt schließt Klimapartnerschaft mit südafrikanischer Gemeinde Drakenstein

Mit einem Handschlag zwischen der Bürgermeisterin von Drakenstein Gesie van Deventer und Oberbürgermeister Thomas Thumann wird die 18 monatige Projektpartnerschaft besiegelt.Ein altes afrikanischen Sprichwort besagt: "Wenn du schnell gehen willst, gehe allein. Wenn du weit kommen willst, gehe mit anderen." Zehn deutsche Kommunen haben gemeinsam mit ihren Partnern aus sieben afrikanischen Ländern (Burkina Faso, Ghana, Kamerun, Lesotho, Senegal, Südafrika und Tunesien) beschlossen in Sachen Klimawandel gemeinsam zu gehen. Unter ihnen ist auch die Stadt Neumarkt i.d.OPf., die eine Projektpartnerschaft mit Drakenstein in Südafrika begründet hat.

Im März 2014 fand der internationale Kick-off Workshop der dritten Phase des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" in Kapstadt, Südafrika, mit 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Darunter hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik und -verwaltung der beteiligten Kommunen, zivilgesellschaftliche Akteure sowie Repräsentanten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der kommunalen Spitzenverbände Deutscher Städtetag (DST) und South African Local Government Association (SALGA). Auch eine Delegation aus Neumarkt mit Oberbürgermeister Thomas Thumann, Bürgermeisterin Ruth Dorner und Ralf Mützel, Amtsleiter, Amt für Nachhaltigkeitsförderung war mit dabei.

Startschuss in Kapstadt

Zu Beginn des Workshops begrüßte Matthew Kempthone, Stadtrat in Kapstadt, die Teilnehmenden. Er betonte die Bedeutung eines integrierten Ansatzes im Umgang mit dem Klimawandel. Johannes Dopffel, Referent des BMZ, unterstrich in seinem Grußwort den hohen Stellenwert, von Klimaschutz und Klimaanpassung sowie der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit für sein Ministerium. Städte seien bedeutende Akteure im Umgang mit dem Klimawandel, deren Potentiale mit dem Klimapartnerschaftsprojekt nutzbar gemacht werden sollen. Dr. Stefan Wilhelmy, Abteilungsleiter der SKEW, begrüßte die Anwesenden im Namen von Engagement Global. In seiner Ansprache ging er besonders auf die zunehmende Bedeutung der kommunalen Entwicklungspolitik in Deutschland ein und dankte den Teilnehmenden für Ihr Engagement in diesem Bereich.

Erstmals alle beteiligten Kommunen vertreten

Der dreitägige Workshop in Südafrika brachte erstmalig Vertreterinnen und Vertreter aller an der dritten Phase beteiligten Kommunen zusammen, darunter auch die Stadt Neumarkt. Das Treffen markiert den Beginn der Arbeit an den gemeinsamen Handlungsprogrammen zu Klimaschutz und Klimaanpassung innerhalb der jeweiligen kommunalen Partnerschaften. Mit der Unterzeichnung eines Memorandums besiegelten die Kommunen ihre 18 monatige Projektpartnerschaft. Auch Neumarkts Oberbürgermeister Thumann und die Bürgermeisterin von Drakenstein Gesie van Deventer unterzeichneten das Memorandum und bekundeten so ihre Mitwirkung an diesem Projekt. In einem Zeitraum von anderthalb Jahren soll ein Handlungskonzept erstellt und anschließend umgesetzt werden.

Hastings Chikoko, Direktor für die Region Afrika des Städte-Netzwerks "C40 Cities and Climate Leadership Group" führte durch die Veranstaltung, so die Servicestelle weiter in ihrer Pressemitteilung. Das Programm der Veranstaltung gestaltete sich vielfältig. Es beinhaltete neben vertiefenden Informationen zur Zusammenarbeit und möglichen Unterstützungsleistungen auch Praxisbeispiele, Fachvorträge und eine Exkursion.

Erfahrungsberichte

Geoff Tooley, Vertreter der Kommune eThekwini (Durban), berichtete am ersten Tag von der Pilotphase des Klimapartnerschaftsprojekts aus Durban. Gemeinsam mit Bremen führt die Stadt zurzeit das Projekt "Renaturierung von Feuchtgebieten zur Anpassung an den Klimawandel im Wassereinzugsgebiet des uMhlangane Flusses" im Norden Durbans durch, welches mit Sondermitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Der Vortrag bot viele Einblicke in die praktische Arbeit einer Klimapartnerschaft. "Es waren die Fragen, die wir uns gegenseitig stellten und nicht unser jeweiliges Wissen, wodurch wir die größten Fortschritte erzielen konnten." In der anschließenden Diskussion wurden insbesondere auch die Lernerfahrungen aus der Pilotphase aufgegriffen. Abgerundet wurde der erste Tag des Workshops durch die feierliche Übergabe der Memoranda of Understanding, welche die Zusammenarbeit zwischen der SKEW und den einzelnen beteiligten Kommunen besiegelt. Auch Oberbürgermeister Thumann unterzeichnete das Memorandum.

Leitfaden als gute Orientierungshilfe

Der zweite Tag begann mit der Vorstellung des Leitfadens zur Erstellung der gemeinsamen Handlungsprogramme zu Klimaschutz und Klimaanpassung im Rahmen von kommunalen Partnerschaften durch Dr. Klaus Reuter von der LAG 21 NRW." Oberbürgermeister Thumann sieht darin eine wichtige Handreichung, um die nächsten Schritte besser gestalten zu können. "Gerade für uns, die wir eine neue Partnerschaft mit Drakenstein begründet haben, ist dies eine gute Grundlage um die Zusammenarbeit und das gemeinsame Wirken besser vorbereiten und in die Umsetzung bringen zu können."

Intelligent Chauke vom kommunalen Spitzenverband Südafrikas (SALGA) nutzte ihren Vortrag am Nachmittag dazu, um über die Aktivitäten ihres Verbandes im Bereich Klimawandel zu berichten. Gerade der direkte Erfahrungsaustausch zwischen Kommunen sowohl innerhalb Südafrikas als auch international spiele dabei eine besondere Rolle. Anschließend berichtete Sarah Ward, Zuständige der Stadt Kapstadt, über die Situation. Ihr Vortrag leitete über zur Fachexkursion über die Folgen des Meeresanstiegs an den Küsten des Kaps.

Der letzte Tag des Workshops begann mit zwei Fachvorträgen. Zunächst sprach Marcus Mayr aus Sicht des UN-Habitat Programms, über die Auswirkungen des Klimawandels in afrikanischen Städten. Diese können nicht nur innerhalb einer Region sondern auch innerhalb eines Landes stark variieren, es lohne sich daher genau zu analysieren welche Auswirkungen in der eigenen Stadt zu erwarten sind und welche Bevölkerungsteile am stärksten betroffen sein werden. Sarah Birch vom internationalen Städtenetzwerk ICLEI berichtete aus dem Afrika Sekretariat und zeigte Beispiele der Klimafolgenanpassung auf. "Wenn Sie zurückkehren, sprechen Sie mit jedem über den Klimawandel und darüber wie er ihre Stadt betreffen wird", forderte sie die Teilnehmenden auf.

Spezifische Expertise nutzen

Nach den fachlichen Inputs richteten die Teilnehmenden ihren Blick wieder gezielt auf die jeweiligen Klimapartnerschaften. Sie beschäftigten sich zunächst mit den Arbeitsstrukturen und Kommunikationsmechanismen innerhalb ihrer Partnerschaften sowie der Identifikation von relevanten Akteuren. Darüber hinaus galt es mit Hilfe einer Bestandsaufnahme die Potentiale und möglichen Probleme des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in den Partnerkommunen zu benennen, um so eine erste Orientierung für die Arbeit der jeweiligen Klimapartnerschaft zu erstellen. Für Oberbürgermeister Thumann war es eine interessante Erfahrung zu hören, mit welchen Problemlagen Drakenstein konfrontiert ist und welche Maßnahmen und Ansätze bei der Lösung zum Tragen kommen. "Wir haben dabei entdeckt, dass es durchaus auch zahlreiche ähnliche Situationen in unseren beiden Kommunen gibt. Und es gibt zahlreiche Bereiche, wo wir voneinander lernen können, aber auch aus der Zusammenarbeit die Motivation erhalten, an diesen Themen weiter und mit Nachdruck dranzubleiben", fasst Oberbürgermeister Thumann zusammen. Er hebt zudem die Bedeutung eines gleichberechtigten Partnerschaftsansatzes hervor, bei dem beide Seiten die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen und Erkentnisse einzubringen.
Zum Ende des Workshops identifizierten die Anwesenden gemeinsam die vor ihnen liegenden Meilensteine auf dem Weg zur Erstellung der Handlungsprogramme. Gleichzeitig blickten sie auf eine gelungene Veranstaltung zurück, die sie in ihren Anstrengungen dem Klimawandel auf lokaler Ebene entgegenzutreten bestärkt und weiter motiviert hat, teilt die Servicestelle mit.

Das Projekt "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015" wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchführt. Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2015 insgesamt 50 deutsche Kommunen mit Ihren Partnern im Globalen Süden gemeinsame Handlungsprogramme zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung entwickeln. Mit dem Auftakt der dritten Phase zählt das Projekt aktuell 33 Klimapartnerschaften, darunter auch die zwischen Neumarkt i.d.OPf. in Bayern und Drakenstein in der südafrikanischen Provinz Westkap.

Weitere Informationen unter: Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

Bürgerhaus Neumarkt
Amt für Jugend, Bildung und Soziales
Fischergasse 1, Rathaus IV
92318 Neumarkt i.d.OPf.

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Tel. 09181 255–2600
Fax 09181 255–2619
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